Südtiroler Unternehmer suchen konstruktiven Dialog mit Künstlern

Neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Kultur und Wirtschaft sind das Thema einer Sendereihe im Studio 3 des Senders RAI Bozen. Susanne Barta interviewt in dieser Serie vor allem Manager aus internationalen Unternehmen aber auch Jungunternehmer. In der Sendung am 10. Jänner 2012 war die Meinung des Instituts für Kunst und Wirtschaft zum Thema „Alternativen zum Kunst-Sponsoring“ gefragt.

Interessant an den Gesprächen ist, dass alle Interviewpartner aus der Wirtschaft über ein Umdenken in der Beziehung zu KünstlerInnen und Kunst berichten. Kunst ist kein Prestigeobjekt mehr, sondern muss zum Unternehmen passen, die MitarbeiterInnen und die gesamte Organisation emotional berühren. Dann kann man sich auch vorstellen, Künstlerinnen und Künstler im Sinne einer Partnerschaft stärker zu integrieren, zum Beispiel bei Innovationsprozessen, der Entwicklung neuer Technologien. Kreativität und Innovation müssen „anders gedacht“ werden und da könnte Kunst ein guter Partner sein.

Auf die Frage von Susanne Barta, was denn Wirtschaft von der Kunst lernen kann, antwortet zum Beispiel der Jungunternehmer eines traditionellen aber innovativen Familienbetriebes: „Wir, die Wirtschaft, leben in der Gegenwart und mit Zahlen, immer nur Zahlen. Die Kunst blickt viel mehr in die Zukunft, sie nimmt sich den Freiraum Dinge anders zu betrachten. Von Künstlern können wir lernen zu abstrahieren. Wenn man sich von der Realität distanzieren kann wird man kreativer.“

Für den Manager eines internationalen Unternehmens mit 5000 MitarbeiterInnen steht das bisherige Sponsoringkonzept auf dem Prüfstand. In Zukunft muss das mehr sein als Logo und PR. Weg von der Gießkanne zu nachhaltigen, langfristigen Partnerschaften, wie das in anderen betrieblichen Bereichen selbstverständlich ist. Kunst soll zum Spirit des Unternehmens passen und für beide Seiten Werte generieren.

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